Wieder ist das Wochenende herum. Und wieder habe ich nicht mal ansatzweise das geschafft, was ich mir am Freitagnachmittag noch optimistisch ausgemalt hatte. Denn irgendwie ist es doch immer dasselbe. Alles was wir unter der Woche nicht geschafft haben, soll dann innerhalb der zwei Tage abgearbeitet werden: Hausputz, einkaufen gehen, Wäsche machen, Gartenarbeit und und und. Nicht zu vergessen: Viel Zeit zu dritt zu verbringen! Unser Wochenende ist uns nämlich eigentlich ganz schön heilig. Nur dann haben wir als Familie wirklich Zeit für uns. Unter der Woche muss alles funktionieren, wenn der Krümel Papa nach Hause kommt, gibt es Abendessen und dann folgt meistens auch schon das Abendritual. Viel Zeit zusammen bleibt da einfach nicht. Deswegen nehmen wir uns auch jedes Wochenende einen Ausflug vor. Meistens nichts Weltbewegendes. Mal ins Freibad, in den Wald, auf den Spielplatz – Hauptsache raus in die Natur. Und wenn dann an dem anderen Tag noch Besuch ansteht, dann geht alles andere eben schon mal unter. Aber zum Glück läuft die Wäsche ja nicht weg – und wenn doch, wäre es zum Waschen eh zu spät gewesen!
„Warum setzen wir uns selbst ständig unter Druck?“
Wenn ich eines als Mutter gelernt habe, dann ist es, dass sich nichts planen lässt. Mit Baby verändert sich einfach alles, mit Kleinkind sieht das nicht viel anders aus. Natürlich könnte ich rein theoretisch alles eisern abarbeiten und Krümel müsste nun einmal warten. Aber sind wir einmal ehrlich: Wofür stressen wir uns so sehr? Warum setzen wir uns selbst ständig unter Druck? Weil wir es anderen recht machen wollen. Weil wir perfekt sein wollen. Weil wir alles alleine schaffen wollen. Weil wir oft einfach zu viel von uns selbst verlangen.
„Einfach einmal alles liegen lassen. Einfach faul sein.“
Für mich steht Krümel an erster Stelle und die Hausarbeit kann und muss dann nun mal warten. Oft ist es sogar Krümel selbst, der mich entschleunigt. Hin und wieder erwische ich mich aber doch, wie ich mich selbst und auch meine Liebsten hetze. Ich habe mir vorgenommen, auch in Sachen „Das will ich aber alles noch erledigt haben!“ entspannter zu bleiben. Einfach einmal alles liegen zu lassen. Einfach faul zu sein. Denn sind wir mal ehrlich: Auch wir Eltern haben das Recht, alle Viere von uns zu strecken und tief durchzuatmen. Zwar sind diese Pausen zugegeben deutlich kürzer als die in unserem früheren Leben, aber deswegen nicht weniger wichtig. Im Gegenteil sogar: Nur wir können es unseren Kindern vormachen, wie man ein entspanntes Leben lebt. Eilen und hetzen wir durch unseren Alltag, werden sie es uns später eher gleichtun. Und vor allem: Nur als glückliche und ausgeglichene Mütter und Väter können wir wirklich verlässlich auf die Bedürfnisse unserer Kinder eingehen. Wir sollten also vielleicht doch lieber hin und wieder einmal eine kleine Verschnaufpause einlegen und uns erlauben, faul sein zu dürfen, oder?
Wie ist das bei euch? Schafft ihr das, was ihr euch in der Woche vorgenommen habt, oder versinkt ihr manchmal auch in eurem selbstgemachten Chaos? Wie entspannt bleibt ihr dabei, wenn eben nicht alles klappt, was ihr euch vorgenommen habt?