Nach der Geburt: Darüber spricht niemand

Wochenbett. Ein Begriff, der vielen nicht wirklich etwas sagt. Klar, damit ist grob die Zeit nach der Geburt gemeint. Aber wem fällt wirklich mehr ein als die drei zentralen Themen Rückbildung, Wochenfluss und Milcheinschuss? Und dabei gibt es da so einiges, mit dem die frisch gebackene Mama auf einmal konfrontiert wird…

Tanz der Organe im Hängebauch

Die Rückbildung wurde oben bereits schon mal vorsichtig angedeutet. 10 Monate lang hat sich der Körper von „nicht schwanger“ auf „schwanger“ umgestellt. Die Organe sind in dieser Zeit immer höher gewandert und haben dem kleinen Erdenbürger Platz gemacht. Der Bauch ist immer größer und fester geworden. Und dann plötzlich von einer auf die andere Sekunde ist alles leer und hängt gefühlt endlos an einem herunter! Genauso so überraschend und extrem geht es tatsächlich. Kind da, Bauch leer. Schon klar, so muss es ja sein, aber dieses Gefühl, das lässt sich nur schwer beschreiben. Jede Mama weiß, wovon ich gerade schreibe. Und auch in den weiteren Tagen und Wochen danach fühlt sich der eigene Körper so fremd an. Das erste Stillen sorgt außerdem dafür, dass die Rückbildung angetrieben wird. Während das Kind also an der Brustwarze hängt, krampfen die Organe und wandern im Wochenbett Zentimeter für Zentimeter wieder hinunter. Kleiner Tipp: Miederhöschen stützen anfangs super den Bauch!

Still-BH und Stilleinlagen: Eine Never-Ending-Story

Vor der Geburt überlegt man viel und lange, wie es mit Baby denn sein wird. Man denkt an Windeln, schreiende Babys, lange Nächte und vielleicht auch ans Stillen. Aber an Still-BHs? Wohl eher nicht. Mit denen muss man sich nach der Geburt erst einmal anfreunden. Denn ganz deutlich gesagt: So lange du stillst, trägst du einen Still-BH. Tag und Nacht! Vorbei die warmen Sommernächte, in denen man etwas super Bequemes (oder vielleicht auch nichts) anhat. Ab sofort drückt es im Bett um die Brust herum. Das Gemeine ist, dass anfangs die Brust auch noch eine ganz andere Größe hat, als einige Wochen nach der Geburt. Und so ist man neben Wochenbett, winzigem Baby und dem Haushalt auch noch damit beschäftigt, online einen passenden (und vielleicht auch noch schönen) Still-BH zu finden. Also sich am besten schon vor der Geburt mit einigen Exemplaren in verschiedenen Größen ausstatten. Was wirklich sitzt und sich gut anfühlt, weiß Frau eh erst später. Und gut sitzende Still-BHs sind das A und O beim Stillen (Stichwort Milchstau). Da wären wir dann übrigens schon beim Thema Stilleinlagen. Alle sprechen immer von dem vielen Müll, der durch Wegwerf-Windeln produziert wird. Stimmt ja auch, aber als Windelfrei-Mama ist das gefühlt nichts im Vergleich zu dem, der durch Stilleinlagen verursacht wird. Denn ganz ehrlich: Als werdende Mama hat man keine Ahnung, wie viele von den Einlagen man später wirklich braucht. Unzählige. Vor allem nach dem Milcheinschuss muss man die Dinger gefühlt alle 20 Minuten austauschen. Und ganz ehrlich: Wirklich günstig sind Still-Einlagen auch nicht, außer man entscheidet sich für die wiederverwendbare, also waschbare Variante.

Liebe Hormone, danke für den neuen Körpergeruch!

Ein leerer Bauch, der wie ein Hefeteig herunterhängt, drückende Still-BHs und die Abhängigkeit von Stilleinlagen – all das ist schon wirklich unangenehm oder nervig. Aber was mir vor der Geburt keiner gesagt hat und wovon ich wirklich keine Ahnung hatte: Als Mama stinkst du erst einmal. Das hört sich jetzt ziemlich extrem an, stimmt aber in vielen (nicht allen) Fällen. Nach der Geburt bist du immer noch voll mit den Schwangerschaftshormonen und erhältst als frisch gebackene Mama gleich einmal eine neue Ladung an Hormonen. Dein Baby soll seine Mama sofort finden und erkennen können. Und da Neugeborene nicht gut sehen können, funktioniert das am besten eben immer noch über den Riechsinn. Was nichts anderes bedeuten soll, als das Mama riecht. Ganz natürlich. Für das Baby. Manchmal ziemlich extrem. Unglaublich aber wahr: Fast immer riecht nur die Mama sich selbst. Die anderen merken angeblich nichts vom neuen Körpergeruch! Woran das liegt, wüsste ich auch gerne. Eine Erklärung (die Sinn ergibt) habe ich dazu noch nicht gefunden. Sicher ist aber: Im Wochenbett kann Frau sich selbst meistens weniger gut riechen.

 

Wie war das bei euch? Was war bei euch nach der Geburt, was ihr nicht erwartet hattet? Ich bin auf eure Kommentare gespannt!

14 Kommentare zu „Nach der Geburt: Darüber spricht niemand

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  1. So ganz kann ich dem nicht zustimmen. 🙂
    Am Anfang schlief ich auch mit Still BH, allerdings ließ ich diesen nach ca. 6 Wochen weg und ärger mich über die zu vielen Stilleinlagen, die ich noch da habe und nun nicht mehr brauche.
    Ich bin wahnsinnig überrascht, wie sich das alles eingepegelt hat! Wir stillen nun schon über 5 Monate und ich freue mich sehr darüber, da es beim 1. Kind nicht geklappt hatte!
    VG Antje

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  2. Ich kann nichts davon bestätigen! Körpergeruch normal. BH und Stilleinlagen trag ich nur, wenn ich aus dem Haus gehe und selbst da sch*** ich manchmal auf beides, es ist so unbequem. Wenn Milch läuft, docke ich das Baby an, pumpe ab fürs Einfrieren oder das Shirt saugts auf.
    Nach ca 2-3 Wochen war mein Bauch wieder normal flach. Wenn man sich in der Schwangerschaft gesund ernährt, bewegt und nicht 20 kg zunimmt (bei mir warens 13), wo ist das Problem?

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