Krümel goes Kindergarten: Vom Loslassen, der Suche nach einem Kindergartenplatz und warum es jetzt passt

Bislang  haben wir Krümel ja zu Hause betreut. Irgendwie stand für uns als Eltern schon vor der Geburt fest, dass wir keinen Krippenplatz möchten. Das erste Babyjahr war schneller als gedacht vorbei. Während alle Kinder um uns herum pünktlich ab dem zehnten Monat eingewöhnt wurden, kamen wir allein schon gefühlstechnisch damit überhaupt nicht klar. Es fühlte sich für uns einfach falsch an. Und so haben wir uns so organisiert, dass unser Alltag auch weiterhin mit Krümel zusammen möglich war. Tatsächlich dachte auch Krümel nicht daran, sich von einer anderen Person betreuen zu lassen. Das hat sich immer wieder gezeigt. Ob Freunde, Familie oder Nachbarn: Mama oder Papa sollten immer dabeibleiben. Für uns war und ist das total in Ordnung. Wir denken dabei nicht nach dem Schema „Oh Gott, der ist so unsicher und wird noch mit 18 Jahren Probleme haben loszulassen“, sondern eher, dass wir der sichere Hafen für ihn sind und sich alles noch geben wird. Krümel ist ja noch ein Kleinkind, das verstanden werden will. Alles zu seiner Zeit. Und genau so ist es jetzt, mit fast drei Jahren, auch gekommen.

Krümel weiß genau, was er will

Krümel wird drei Jahre alt. Unglaublich, wie die Zeit vergangen ist. Unser Baby ist schon lange keines mehr. Aber anstatt nun emotional zu werden: Krümel möchte ein Kindergartenkind werden. Am besten sofort. Wir haben uns aber aus verschiedenen Gründen dafür entschieden, dass er mit dem nächsten Kindergartenjahr, also im Herbst, starten soll, anstatt mitten im Jahr. Die Sache ist eh die: Einen Kindergartenplatz in München zu bekommen, das gleicht schon fast einem Fünfer, wenn nicht sogar einem Sechser, im Lotto. Teilweise muss man sich hier über ein Jahr im Voraus anmelden, auf endlosen Seiten angeben, was das Kind wann und wie spielt, wo es das letzte Mal einen Stein aufgehoben und welche Sockenfarbe es dabei getragen hat. Naja, so in der Richtung halt. Wir sind also mitten im Kindergartenplatzsuche-Wahnsinn angekommen. Tag der offenen Türen, nicht enden wollende E-Mails, Elternabende und und und. Krümel aber macht es sich ganz einfach: Sein Favorit steht schon fest. Wobei Favorit ein wenig zu schwammig ausgedrückt ist. Krümel weiß genau, in welchen Kindergarten er ab September geht. Nur die Kindergartenleitung weiß das halt noch nicht. Aber, dass das alles so klappt, wie er sich das vorstellt, da ist er sich sicher.

Alles zu seiner Zeit

Tatsächlich war der besagte Kindergarten der allerallerallerste, den wir uns angeschaut haben. Noch im Auto zeigte sich Krümel skeptisch. Was er da überhaupt solle, warum da auch andere Kinder seien und ob Mama und Papa immer dabeiblieben. Dort angekommen war aber jede Skepsis sofort wie weggeweht. Krümel sah die spielenden Kinder, das Haus mit den Fensterläden in seiner Lieblingsfarbe, die Rutsche und den Sandkasten – ach ja und ein Kindergartentier gab es da auch noch. Krümel war selig, noch ehe wir die ersten Worte mit den Erziehern wechseln konnten. Er fühlte sich einfach wohl.  So wohl, dass er sich nicht nur vorstellen konnte, dort zu Mittag zu essen, sondern auch gleich zum Übernachten dableiben wollte. Er ganz alleine. Er, der nie ohne Mama und Papa sein will und schon gar nicht alleine im Familienbett liegen möchte. Wie konnte das nur passieren? Sollte unser Kind also doch nicht bindungsgeschädigt, verhätschelt und verwöhnt sein? Immerhin schlief es von Anfang an bei uns, wurde in jeglichen seiner Bedürfnisse ernst genommen und wurde nie an eine andere Bezugsperson oder Einrichtung „gewöhnt“? Ja, alles zu seiner Zeit eben. Und genau jetzt passt es. So einfach ist es auch schon. Ich merke, dass Krümel so weit ist. Er möchte in den Kindergarten gehen. Und damit ist es auch für mich in Ordnung, ihn ein Stück loszulassen, damit er diesen Schritt gehen kann.

Ende gut, alles gut?

So weit, so gut. Aber trotz all dieser Euphorie: Uns wurde direkt zu verstehen gegeben, dass es nur wenige freie Plätze gebe. Wir dachten also sofort über mögliche Alternativen nach, doch Krümel ruhte in sich: Er wird ab September hier in den Kindergarten gehen. Der Meinung ist er immer noch. Und wir sind sehr gespannt, ob er Recht behalten wird. Einige Alternativen haben wir gefunden, die wohl auch seinem Geschmack entsprechen, aber letztlich ist er fest davon überzeugt, dass er in den S.-Kindergarten kommt. Jetzt heißt es also Daumen drücken.

Wie ist das bei euch: Seid ihr Team Kita, Kindergarten oder Kindergartenfrei?

2 Kommentare zu „Krümel goes Kindergarten: Vom Loslassen, der Suche nach einem Kindergartenplatz und warum es jetzt passt

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