Ein einziges Mal versuchte ich, Krümel mit Babybrei zu füttern. Das Ergebnis: Ein angewiderter Blick, fest zusammengekniffene Lippen, der Brei überall, nur nicht im Babymund. Krümel mag keinen Brei. Wir nahmen direkt einen neuen Anlauf. Dieses Mal in Form einer gedünsteten, weichen Karotte. Und schwups, biss der kleine Mann ab, kaute kurz zahnlos auf dem Karottenstück herum und schluckte es begeistert herunter. Wir waren baff: Tschüss Babybrei und hallo Breifrei und Baby-led Weaning! Eine kleine Einführung in die Welt der selbstbestimmten und selbstständigen Mini-Esser:
Was ist Breifrei?
Wie der Begriff Breifrei schon vermuten lässt, isst das Kind hier keinen Brei. Babybrei ist püriert und hat damit eine fast immer gleiche Konsistenz. Unser Essen ist aber nicht nur von den verschiedensten Geschmacksrichtungen geprägt, sondern auch wie es sich im Mund anfühlt. Eine Banane ist süß und matschig, ein Brot körnig und krümelig, eine Karotte süß und knackig bis weich. Unsere Babys warten nur darauf, mit ihrem Mund die Welt der Lebensmittel und Geschmäcker erkunden zu dürfen. Das Essen selbst ist dabei noch nicht so wichtig. Denn auch bei Breifrei geht es mehr um das Ausprobieren und Erkunden als darum abzustillen. Bei Breifrei wird dem Baby also kein Brei angeboten, gefüttert wird es dennoch. Erlaubt ist alles, was schmeckt. Ausnahmen sind natürlich Lebensmittel, die leicht verschluckt werden und in der Luftröhre stecken bleiben könnten, wie zum Beispiel Nüsse, Salat, ganze Weintrauben oder Cocktailtomaten. Die beiden Letzteren kann man einfach aufgeschnitten und halbiert anbieten. Ansonsten sollte man natürlich vor allem im ersten Babyjahr darauf achten, dass die Speisen alle frei von Zucker und Salz sind. Gewürze, wie zum Beispiel frische Kräuter, sind hingegen kleingeschnitten gar kein Problem und regen den Geschmacksinn des Babys sogar an.
Was ist Baby-led Weaning?
Baby-led Weaning heißt übersetzt so viel wie vom Baby geführtes, allmähliches Abstillen. Wie auch bei Breifrei geht es nicht darum, das Stillen durch die Beikost zu ersetzen, sondern zu ergänzen. Das Baby entscheidet selbst, was und wie viel es isst. Gefüttert wird es nicht. Stattdessen bietet man ihm babygerechte Lebensmittel und Speisen in Pommes-Größe an. Das Baby kann diese so alleine gut halten und probieren. Als Auswahl kann es gedünstetes Gemüse, frisches Obst, aber auch Fisch und Fleisch geben (auf Knochen und Gräten achten!). Selbst noch ohne die ersten Zähnchen können Babys die meisten Lebensmittel in ihren Mündern alleine kleinkauen und hinunterschlucken. Was zu hart oder zu groß ist, wird einfach wieder ausgespuckt. Im Gegensatz zu Breifrei kann dem Baby bei Baby-led Weaning auch Brei und Suppe serviert werden. Hier führt das Baby den Löffel allerdings selbst! Natürlich erfordert das erst einmal Übung. Bei Suppe aber geht es auch viel leichter: Diese einfach in einer Tasse oder einem Becher anbieten!
Wann ihr erkennt, ob euer Baby bereit für die Beikost ist, wie ihr das Essen am besten einführt und auf was ihr dabei achten solltet, darüber bald mehr auf dem Krümel Blog. Vielleicht habt ihr schon Lust bekommen, Baby-led Weaning und Breifrei mit eurem Baby einfach einmal auszuprobieren? Tipps, leckere Rezepte und unseren Erfahrungsbericht gibt es online auf Breifreibaby! Und hier findet ihr noch ein Interview mit Annina von breifreibaby.