Heute ist etwas Lustiges passiert. So etwas, bei dem man im Nachhinein den Kopf schütteln und grinsen muss. Den Anfang hatte dieses Ereignis vor ein paar Wochen, als ich wieder einmal Wohnungsanzeigen durchgeschaut habe. Unglaublich, was das Wohnen in der bayerischen Landeshauptstadt kostet! Für deutlich weniger Geld bekommt man woanders ganze Häuser nachgeworfen. Auf jeden Fall kam ich zu dem Entschluss: Es hilft alles nichts, ich muss bei „Wer wird Millionär?“ gewinnen. Und zack, schon war die Anmeldung raus.
Zum denkbar schlechtesten Moment
Was eher als Spaß gedacht war, nahm ganz plötzlich realistische Züge an. Denn heute habe ich tatsächlich einen Anruf aus Köln erhalten: Ich wäre vom Zufallsgenerator ausgewählt worden und damit quasi in der vorletzten Runde der Bewerbung von „Wer wird Millionär?“. Okay, und was hat das mit Windelfrei zu tun, fragt ihr euch jetzt vermutlich. Kommt gleich. Versprochen. Die ersten zwei Anrufe der netten Kölner Dame hatte ich jedenfalls im Vorfeld schon verpasst (Action auf dem Spielplatz und eine zu große Handtasche können an dieser Stelle als Gründe genannt werden). Vom Hörensagen wusste ich, dass man in dem Fall dann schlichtweg Pech gehabt hatte, wenn man telefonisch zweimal nicht erreichbar gewesen war. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, es könnte noch einmal klingeln. Also hatte ich das Handy in der Nähe behalten und es auf maximal laut gestellt. Als es dann aber zum dritten und vermutlich letzten Mal klingelte, war dies zum denkbar schlechtesten Moment: Beim Abhalten über der Toilette.
Melodische Hintergrundgeräusche?
Wir waren den ganzen Nachmittag unterwegs gewesen – mit einer Wegwerfwindel als Back-up. Zum Abhalten war es draußen mittlerweile schon zu kalt, so dass Krümel unter viel Gejammer das Back-up notdürftig genutzt hat. Den Rest hielt er aber eisern. Kaum zu Hause angekommen, führte uns der Weg also ganz schnell zur Toilette. Darüber hing der kleine Mann gerade, als mein Handy melodisch explodierte. Auf Pupse und der gleichen konnte ich keine Rücksicht mehr nehmen.
Schneller als mein Gehirn funktionierte, hing ich mit dem halbbekleideten, kleinen Mann auf dem Arm am Handy und beantwortete Fragen zu Sport, Politik, Erdkunde und der deutschen Grammatik.
In den drei Minuten hoffte ich, dass sich keinerlei Pupse (oder Schlimmeres) zu dem Telefonat dazugesellen würden. Denn das hätte sicherlich meine Chancen, auf dem Kandidatenstuhl von Günther Jauch zu landen, minimal gemindert. Aber zum Glück war auch Krümel durch den schnellen Ortswechsel abgelenkt und mischte sich nicht in das Gespräch zwischen der Kölner Dame und mir ein. Immerhin. Gereicht hat es aber letztlich trotzdem nicht. Immerhin konnten wir danach in aller Ruhe da weitermachen, wo wir zuvor aufgehört hatten. Vielleicht meldet sich Günther Jauch ja noch einmal bei uns. Dann aber hoffentlich zu einem besseren Moment.
Wie wir überhaupt auf Windelfrei gekommen sind und unser Fazit nach einem halben Jahr Windelfrei ist übrigens auch hier nachlesbar.